https://www.terrorverlag.com/rezensionen/phalangst/whiteout-2/?fbclid=IwAR0Lo4Mn22LbHeHF-paJ4KgxF-DOar4WyZcn1zBD54Y0p1KrQMKMB4HAMYs
PHAL:ANGST aus Wien verfolgen seit 16 Jahren mit Konsequenz und Lust am Sich-Weiterentwickeln ihre Vision von elektronischem Industrial und analogem Post-Rock. „Whiteout“ ist das fünfte Album des Vierers, der über fünf Monate mit einem umfangreichen Team an der Platte geschraubt hat. Ursprünglich kommt die Band aus der DIY-/Hardcore-/Punk-Szene der späten 90er und frühen 2000er und mögen sie sich auch stilistisch in eine andere Richtung entwickelt haben, so behalten sie doch immer noch gern alle Fäden in der Hand und zugleich ist bei PHAL:ANGST nach wie vor auch alles politscher Natur. Neu ist allerdings, dass nicht auf dem eigenen Label, sondern gemeinsam mit den alten Freunden von Noise Appeal Records veröffentlicht wird.
Und was gibt es konkret auf die Ohren? Nun, auf jeden Fall keine Songs im klassischen Sinne, sondern zähflüssige, kinematographische Soundepen, die sich durch unterschiedliche Stimmungen mäandern. Oft sind diese dystopisch und melancholisch, tragen aber durchaus auch jede Menge Harmonie und Romantik in sich. Waren in der Vergangenheit bei PHAL:ANGST verzerrte Gewaltausbrüche an der musikalischen Tagesordnung, gibt es dieser Tage halldurchtränkten Southern Gothic, zarte Dub-Ansätze, repetitive Sprachsamples und ein wohlklingendes Metallophon zu stampfenden Beats in Slow-Motion zu hören.
„Whiteout“ ist der Soundtrack zu einem Kopfkino, das aus Dunkelheit und Tagträumerei besteht. So besetzen PHAL:ANGST mit ihrer Musik, die durchaus Geduld und Aufmerksamkeit erfordert, sich dann aber um so nachhaltiger in den Gehörgängen und im Hirn festsetzt, eine düstere Nische zwischen MOGWAI, NINE INCH NAILS und GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR.