cdtests.de 11/14
Zu dem in diesem Jahr im November erscheinende Album”Black Country” von Phal: Angst lassen sich hauptsächlich zwei Dinge sagen: Schwermütig und dunkel.
In Wien 2006 gegründet ist Phal:Angst eine Collaboration, der damals bereits existierenden Projekte PHAL und PROJECT ANGST. Seither brachte die Gruppe zwei Alben heraus, womit “Black Country” zu ihrem dritten wird.
Mit Einflüssen des Industrial, Post-Rock, New Wave und EBM erinnert ihr Sound an Gruppen wie Neurosis, Kraftwerk, Mogwai und Coil. Phal:Angst setzten die Atmosphäre eines alptraumhaften Dystopia in ihren Tracks zusammen, mit sich langsam aufbauenden Tracks, Lyrics über Mord, Tod und Krieg und dunklen, bedrückenden Arrangements.
Der erste Gedanke, der den Zuhörer beim Opening Track “Hardwire” überkommt, ist wohl zunächst: “Habe ich die richtige CD eingelegt?” Ca. Eine Minute lang ist ein Kindergesang zu hören, und da schaut man doch nochmal nach. Doch baut sich dieser Opening Track über 14 Minuten durch das hinzufügen verschiedener Beats und elektrischer Komponenten, sowie im Hintergrund verlaufenden Sprachaufnahmen bishin zum Gesang zu einem bedrohlichen Monster auf und geht schließlich über zum dem Album gleichnamigen Track “Black Coutry”.
Dieser Track gibt durch den Rythmus das Gefühl eines Trauermarsches in einer toten Welt, was durch die im Hintergund summende elektrische Orgel unterstützt wird. Dafür, dass dieser Track jedoch durch seinen Titel auf den ersten Blick als schwerwiegenster Song auf dem Album wirkt, ist er als kürzester Track sowie durch die Abwesenheit von jeglicher Abwechslung und eines Spannungsbogens recht enttäuschend.
Der vierte Track “The old has to die and the new must not be born” ist durch seine stärker bedrohliche Atmosphäre, den Einsatz von elektrischen Gitarren Klängen sowie das tiefe Gröhlen des Gesangparts um einiges interessanter, wird jedoch auch schnell eintönig.
“Black Milk of Morning” entwickelt sich schnell zu einem sehr dramatischen Track, mit für das Album untypischen hellen und positiv wirkenden Parts, als würde in der untergehenden Welt ein letztes Mal die Sonne aufgehen. Der letzte Track “Theta” hört sich wie ein recap des restlichen Albums und bereitet das für das Album beschreibenste Zitat “Things have gone bad”.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass nach dem ersten Hören die Tracks zwar kratzig, unstrukturiert und ohne Stringenz zu sein scheinen, jedoch bereits nach dem zweiten Hören der rote Faden, der sich durch das Album zieht zu erkennen ist und den Zuhörer einzusaugen, mit hineinzuziehen scheint – in eine traurige, verlassene und zuletzt schwermütige Welt.
Wer sich gerne in derartige Tiefen hinabbegibt, in gesellschaftliche worst-case Szenarios gekoppelt mit mettalischen, elektrischen Sound und sich richtig deprimieren lassen möchte – für den ist diese EP genau das richtige (und wir meinen das nicht in einem sakastischem Sinne).