freiStilMagazin für Musik und Umgebung
Phal:Angst, Phalanx, Fall-Angst, Phallus, alles da; genialer Name. Das fantastische Artwork vom Stirn Prumzer (Christopher Sturmer – Atzgerei) tut ihr übriges dazu, die positiven Erwartungen weiter zu steigern, so vielversprechend sieht das Päckchen aus, wenn man es das erste Mal in der Hand hält. Dazu kommen noch die Credits von den renommierten Produzenten Alexandr Vatagin (Recording und Mixing) und Patrick Pulsinger (Mastering). Die Musik gibt sich als relativ zurückhaltender, und äußerst ausladender Mix aus – laut Selbstbeschreibung – Industrial, Post-Rock und EBM-lastiger Elektronik. Dieser Sparte entsprechende Titel voller dunklem Pathos fügen sich sehr schön in das dystopisch, romantische Szenario, in welches Phal:Angst den Hörer zu versetzen gedenken. Harfe und Xylophon in Verbindung mit digitaler Manipulation inszenieren sich als abwechslungsreiche Klangerzeuger in diesem, ansonsten von tiefen Gitarren, Bässen und Electronics dominierten Genre. Viel Black, wenig Country. Während kluge Arrangements und schöne, weite Spannungsbögen durchaus zu überzeugen wissen, heben sich die laut Eigenangabe „poppigere Gefilde erkundenden“ Vocals sehr stark vom ansonsten äußerst elaboriertem Klangteppich ab, ohne sich wirklich in die Musik einzufügen. Sehr schade! Trotzdem interessante Doom-Platte für alle Freunde dieses Sounds. (dr. wu)