http://www.kapu.or.at/sites/default/files/kapuzine/pdf/kapuzine_070115.pdf
Was für ein phal:angstisches Soundkonglomerat! Mehrere Schubladen dürfen geöffnet werden, nur bitte nicht die vom Deprorock, Klar, da schmiegt sich die Engelsstimme in den Crustnoiseteppich, bleibt aber im dronedubwhatever verwurzelt und lässt eine gewisse Shoegazingaffektiertheit als Aha-Effekt aufblitzen. Too much Genreüberwurstelung? Aber wo. Willkommen in einem spektakulär strangem Sounduniversum. Betreten wir eine Zwischenwelt emotioneller Intensitäten. Denn irgendwo zwischen EKHautonomerblockschwarzkapuzenträgerattitude, einem dementprechend leicht zuordenbarem politischen Bewusstsein und einem kollektiv erarbeitetem Soundexperiment finden wir Phal:Angst. Man merkt die Akrebie die in der Herangehensweise an diesem Album steckt. Von 15minuten-Eskapaden (Hardwire) zu dunklen Balladen (Black milk of Morning) und nihilistischen Ansagen (The old has to die and The new must not be Born) wirkt ein einnehmendes, düsteres Stimmungsbild. Schön böse, berauschend hypnotisierend. Oft auch schwer verstörend, was leicht erkennbar und klar im Sinne des Erfinders ist. So wirkt der Schlusstrack Theta sehr gewollt wie ein Klagelied des Krieges. Mitreißend. Anarchisch: Crass-Style. Penny Rimbaud würde PA lieben. Das alles, klugerweise noch gemastert von Österreichs Producer Nr1 Patrick Pulsinger, ergibt musikalisch wie inhaltlich eines eines ausgearbeitetsten und durchdachtesten Werke österreichischer „Alternativmusik“ fernab von FM4-Kompatibilität. (huckey)