Für Soundtripper ein Pflichtstop!
PHAL:ANGST konnte meinen Kollegen Björn schon mit dem Vorgänger “Black Country” überraschen und überzeugen. Und im Prinzip könnte ich Ähnliches zu “Phase IV”, dem vierten Album der Wiener Soundtüftler, schreiben.
Langsam und dunkel walzen die irgendwo zwischen Ambient, Noise, Post-, Elektro- und Experimental-Rock zu verortenden Klangcollagen ins Ohr. Paradebeispiel ist der Opener ‘On The Run’, der insbesondere durch die Vocals, eine Mischung aus Flüstern, harschem, langgezogenem Grummeln und Spoken Word-Passagen, eine bedrohliche Atmosphäre aufbaut. Erstaunlicherweise wird dies auch auf eine eine Länge von neuneinhalb Minuten nicht langweilig. Geduld braucht man aber trotzdem ein wenig, um mit PHAL:ANGSTs hypnotischen Kompositionen in Überlänge klarzukommen. Mit etwas Muße entstehen bei der Musik aber ein paar erstaunliche Bilder im Kopf, auch wenn ich sie jetzt nicht unbedingt “schön” nennen würde.
PHAL:ANGST mag vielleicht versuchen, den Hörer einzulullen, doch in der Tiefe lauert hier immer etwas Bedrohliches, Irritierendes, das allerdings eine makabre Neugier weckt. Sieht man mal von ein paar Längen und den für meine Ohren unnötigen Remixe am Ende ab, ist “Phase IV” ein spannendes Album, bei dem man als passionierter Soundtripper auf jeden Fall mal Halt machen sollte.