Und um den Hang zur Disharmoniesucht hier auf die Spitze zu treiben, gibt es Neues von Phal:Angst. Für Außenstehende: seit beinahe zwei Jahrzehnten schon zerdeppert das Quartett aus Wien mit industrieller Lust handelsübliche Metriken und kreiert damit musikalische Schwelbrände, für die das Wort Post-Rock mal erfunden wurde, um zu sagen: so wie bislang geht’s nicht weiter, also machen wir alles wie vorher, nur ein wenig krasser, rauer, dystopischer.
Und so klingt denn auch das neue, fünfte Album Whiteout ein bisschen wie Western-Noise aus dem elektroanalogen Folterkeller. Hier mal vereinzelte Gitarren-Pics, dort flächige Breitseiten, beides zusammen einstürzendeneubautenartiger Retrofuturismus mit seltenem Flüstergesang, der nur durch eine Hintertür erahnen lässt, dass die Vorgänger Phal und Projekt Angst der österreichischen Hardcore/DIY/Punkrock-Ecke entstammen, dann aber mit Nachdruck.